Geistlicher Impuls von Thomas Hilsberg
Monatsspruch Juni 2024:
Mose sagte: Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der HERR euch heute rettet! (Exodus 14, 13; Einheitsübers.)
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Rumstehen und zugucken, wie Gott die Lage rettet? Kann das wahr sein? Wir sind es doch gewohnt, mit anzupacken. Der wahre Glaube ist in der Liebe tätig. Wir sollen nicht nur Hörer des Wortes sein, sondern Täter. Einsatz zeigen für die Schwachen und Hilfsbedürftigen. Darum geht es doch im Glauben, oder?
Es gibt Situationen, da nützt aller Einsatz nichts. Folgende zum Beispiel: Ein Haufen Sklaven ist auf der Flucht. Rechts und links nur Wüste. Vor ihnen das Meer. Und hinter ihnen die ägyptische Armee. Mit Kavallerie und Streitwagen, den Schützenpanzern der Antike. Was tun? Flucht ist zwecklos. Und Widerstand sinnlos. Viele sehen nur noch eine Möglichkeit: Die weiße Fahne hissen. Sich ergeben. Zurückkehren in die Sklaverei. Zwangsarbeit leisten bis ans Lebensende.
Nein, sagt Mose. Da macht ihr die Rechnung ohne Gott. Fürchtet euch nicht! Seht einfach zu, wie der Herr euch retten wird. Was dann folgt, ist Geschichte. Die Israeliten werden durchs Meer gerettet. Die Militärmacht des Pharao ist untergegangen. Buchstäblich ersoffen.
Oder denken wir an folgende Situation. Wir werden durchs Leben getrieben. Der Weg ist unübersichtlich. Es gibt Irrwege, Fehlentscheidungen, Versagen und Lieblosigkeiten. Das einzig sichere ist das Ende: Der Tod für alle. Und selbst dann hat man keine Ruhe. Die Bibel redet vom letzten Gericht. Da sollen unsere Versäumnisse nochmal zur Sprache kommen. Und wir haben nichts, um dann unsere Verbindlichkeiten zu begleichen. Hoffnungslos!
Fürchtet euch nicht! Das ist der häufigste Satz in der Bibel, übrigens. Hier spricht ihn aber nicht Mose aus. Hier sagt ihn der Engel Gottes. Euch ist heute der Retter geboren. Der Christus Gottes. Seid mal ganz still und seht zu, was passiert! Er stirbt — an euerer Stelle. Und Gott hat ihn auferweckt. Mit seinem Tod schafft er euere Schuld aus der Welt. Und mit seiner Auferstehung eröffnet er auch euch den Weg zum Leben. Zu einem sinnvollen Leben hier und jetzt. Und zum ewigen Leben.
Was muss ich tun, um gerettet zu werden? So wird immer wieder gefragt. Gar nichts, ist die korrekte Antwort. Retten muss man sich lassen. Glaub einfach, dass Gott es richtig macht. Sieh auf das, was Jesus schön längst getan hat.
Keine Sorge, für uns alle bleibt noch genug zu tun. Helfen und teilen, verzeihen und versöhnen. Überhaupt unser Leben ändern. Aber zuerst dürfen wir mal stehenbleiben. Innehalten und dankbar zusehen. Und annehmen, was Gott für unsere Rettung tut.